23/01/18

Mehr Ethnologie ins Humboldt Forum!

Zeit für eine sozial- und kulturanthropologische Intervention

Die Zeit läuft: 2019 wird mit dem Humboldt Forum das aktuell „größte und finanziell ehrgeizigste Projekt der Bundeskulturpolitik“  im Herzen der Hauptstadt eröffnet. Ein Ort der Begegnung soll(te) es aus Sicht seiner MacherInnen werden, in dem „Kulturen auf Augenhöhe“ miteinander in den Dialog treten, um „deren Vielfalt [zu] würdigen“.

Spätestens seit dem Sommer 2017 wissen wir, dass das Humboldt Forum als Projekt der Superlative und als Ort des Weltverstehens noch einen weiten Weg zurücklegen muss – sofern dieser „Berliner Irrsinn“  mit der ihm nachgesagten Intransparenz denn jemals seine Zielsetzungen erreichen wird. Mit ihrem Austritt aus dem ExpertInnenteam des Forums stieß die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy einen Sturm der Kritik los, der sich vor allem um die Provenienzen der ethnologischen Sammlungsobjekte drehte: Nur ein radikaler Perspektivwechsel könne das Humboldt Forum von der Bleidecke befreien, die die zukünftige Kultureinrichtung in der Mitte Berlins wie der „Atommüll von Tschernobyl“ zu begraben drohe. Der Historiker Jürgen Zimmerer forderte eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem „kolonialen Kern“ der Sammlungen ein und unterstellte den für das Humboldt Forum Verantwortlichen „koloniale Amnesie“.

Höchste Zeit also für die Ethnologie, sich in dieser Debatte zu positionieren? Schließlich ist es unsere Disziplin, die im Sturm der Entrüstung ins Taumeln zu geraten droht, wenn Berlins Kultursenator Klaus Lederer ein „Völkerkundemuseum alter Schule“ in der Hauptstadt als „Desaster“ bezeichnet. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel befand bereits 2016, dass ein Völkerkundemuseum in Berlins Mitte ihrer Vision des Projekts als einem Ort entgegenlaufe, „an dem Debatten über die Globalisierung und ihre Auswirkungen stattfinden können.“

Woraus sich allerdings diese Pauschalkritik am Fach Ethnologie, das seine koloniale Vergangenheit nicht ausreichend aufgearbeitet habe, speist, ist nicht ganz klar. Dass sie in dieser Verallgemeinerung auch unzutreffend ist, stellt Karl-Heinz Kohl in seinem „polemischen Beitrag“ auf diesem Blog am 19.12.2017 klar, denn gerade die „Debatte über die Verflechtung der Ethnologie mit dem kolonialen System [habe] das Fach an den Universitäten seit Beginn der Dekolonisierung kontinuierlich begleitet“. Auch in ethnologischen Museen seien aktuellen „Formen der Ausbeutung der ‚Dritten Welt‘ (…) Ausstellungen gewidmet“ – und in der Kolonialzeit selbst seien Ethnologen nicht nur „Kollaborateure“ gewesen. Kein Grund also nach Karl-Heinz Kohl, sich von einer vehement artikulierten Generalkritik an der Ethnologie aufschrecken zu lassen – welche seiner Ansicht nach im Oktober 2017 sogar den „Kollateralschaden“ des Namenswechsels des ethnologischen Fachverbands ausgelöst habe, der seit 1929 unter Gesellschaft für Völkerkunde, seit 1938 unter Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde firmierte.

Exkurs: Namenswechsel des ethnologischen Fachverbands als „Kollateralschaden“?

Nach Karl-Heinz Kohl ist der neu gewählte Name des Fachverbands „Sozial- und Kulturanthropologie“ ein historischer Kurzschluss, der gerade in Bezug auf das Humboldt Forum kontraproduktiv gewesen sei: So habe diese Bezeichnung keinen Wiedererkennungswert in der Öffentlichkeit, wo „Ethnologie“ der fest etablierte Name sei. Auch habe sich die Mehrheit der ethnologischen InstitutsleiterInnen in einem Internetforum wenige Wochen vor der Abstimmung in Berlin für „Ethnologie“ als Bezeichnungsalternative ausgesprochen. Am gravierendsten aber sei, dass „Sozialanthropologie“ nicht allein als Äquivalent für die britische – und kolonialhistorisch mindestens ebenso wie die Völkerkunde befleckte – Social Anthropology stehe, sondern in Deutschland als Fachbezeichnung Ende des 19. Jahrhunderts von sozialdarwinistischen Rassentheoretikern geprägt wurde. In den nachfolgenden Jahrzehnten stand diese disziplinäre Bezeichnung dann – zumindest für einen Teil der deutschsprachigen Ethnologie – für Forschungen, die mit Rassismus und Völkermord verbunden waren.

Doch waren nun alle Anwesenden bei der Berliner Mitgliederversammlung, die mit einer 2/3-Mehrheit für „Sozial- und Kulturanthropologie“ votierten und hierüber nicht einmal groß diskutieren wollten, geschichtsvergessen und von voreiliger political correctness getrieben? Nein, meine ich. Dies würde die vielschichtige Fähigkeit unserer Disziplin zur Reflexion ausblenden – ein Fach das es gewohnt ist, sich mit dem komplexen Zusammenwirken von Gegenwart und Historie, Fachpolitik und Fachgeschichte auseinanderzusetzen.

Zuallererst war der Schritt zur Umbenennung wohl ein Zeichen, dass der allergrößte Teil unserer FachvertreterInnen sich unter der Bezeichnung Völkerkunde – deren Entstehung als Disziplin teilweise eng mit rassenideologischem und völkisch-nationalistischem Gedankengut des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verbunden war – nicht mehr wiederfand. Darauf verweist nicht alleine die seit Jahrzehnten laufende Debatte im Fachverband über eine mögliche Umbenennung – der im Wesentlichen die gleichen Argumente wie bei der Mitgliederversammlung in Berlin zugrunde lagen, für deren Umsetzung jedoch erst bei der Konferenz im Oktober erstmals die formalen Voraussetzungen geschaffen worden waren. Auch findet sich im deutschsprachigen Raum heute kein einziges Institut – und kein Studienabschluss – mit der Bezeichnung „Völkerkunde“ mehr. Dass die Mitglieder vor diesem Hintergrund ohne eine vorherige Aussprache zur Abstimmung schritten und über den erfolgten Schritt „jubelten“, ist daher wohl primär dem Umstand geschuldet, dass eine historisch schon lange gewünschte Tatsache Realität geworden war. Erstaunlich hingegen mag sein, dass die Sozial- und Kulturanthropologie – in dieser spezifischen Namensverknüpfung – letztlich breitere Unterstützung fand – bedenkt man, dass diese Bezeichnung (wie im Übrigen auch die „Ethnologie“, die ebenfalls zur Wahl stand) eine Reihe gewichtiger Argumente sowohl für als auch gegen sich hatte.[1]

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Stimmzettel zur Umbenennung bei der Mitgliederversammlung der ethnologischen Fachgesellschaft am 6.10.2017 in Berlin; © Deutsche Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie e.V. (Foto: Timur Kiselev)

Ein Beweggrund für diese Entscheidung mag gewesen sein, dass diese Bezeichnung in der Wahrnehmung ihrer UnterstützerInnen das Fach in Deutschland international sichtbarer und anschlussfähiger an die Disziplinen der Social und Cultural Anthropology im anglophonen Raum machen könne. So trägt z.B. der europäische Dachverband die Bezeichnung European Association of Social Anthropologists. Ebenso richtig ist aber auch, dass im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahrzehnten immer wieder einzelne Institute und Lehrstühle mit der Bezeichnung „Sozialanthropologie“ bzw. „Sozial- und Kulturanthropologie“[2] eine eigene Tradition unter diesem Fachnamen etablierten – und dabei zu keinem Zeitpunkt unter den Verdacht der Nähe zur Rassenkunde des frühen 20. Jahrhunderts gerieten. Ausschlaggebend für die in diesem Fall nicht artikulierte Entrüstung ist wohl, dass diese Bezeichnung heute zunächst genau das abbildet, was unser Fach tut: die Erforschung des Verhaltens und der Lebensweisen von Menschen in ihren vielfältigen sozialen und kulturellen Lebenszusammenhängen. Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft wiederum ist die Ethnologie seit mehreren Jahren innerhalb des Fachkollegiums 106 mit der Teilbezeichnung Sozial- und Kulturanthropologie beheimatet – ohne dass sich aus der Disziplin heraus signifikante Kritik formiert hätte. Dass der Fachverband schließlich nicht alleine von den Präferenzen der ProfessorInnen und InstitutsleiterInnen unserer Disziplin regiert wird, sehe ich weniger als Anlass für Bedenken, sondern vor allem als Zeichen für die hohe Fähigkeit unseres Fachs zur Integration der jüngeren Generation.

Ethnologie, Sozial- und Kulturanthropologie und Humboldt Forum: ein Gelegenheitsfenster für den Dialog?

Was aber ist mit Karl-Heinz Kohls Sorge, die Umbenennung des Fachverbands habe negative Auswirkungen auf den seit kurzem erneut angebahnten Dialog der Disziplin mit dem Humboldt Forum? Im Juli 2017 hatte der DGV/DGSKA-Vorstand einen Brief an Monika Grütters, die Staatsministerin für Kultur und Medien, verfasst, in dem er die fehlende Einbindung ethnologischer Fachperspektiven in das Projekt des Humboldt Forums kritisierte. Seine Forderung nach einer umfassenden Einbindung der Disziplin in das Vorhaben formulierte er des Weiteren bei einem Treffen des Vorstands mit der Gründungsintendanz des Humboldt Forums im November 2017 – wo er zugleich die hohe Bedeutung ethnologischer Fachperspektiven sowohl in Bezug auf die inhaltliche als auch die Organisationsebene betonte. Wie kann eine Kultureinrichtung, die ethnologische Sammlungen dieses Umfangs ausstellen wird, ohne signifikante Expertise der Disziplin in Bezug auf ihre Leitung auskommen? Wäre diese offensichtliche Leerstelle – die sich bis in das internationale Beratungsgremium des Humboldt Forums hinein erstreckt[3] – bei (kunst-)historischen Museen denkbar und mit welcher berechtigten Entrüstung würden diese Disziplinen hierauf reagieren?

Ein Ergebnis des Treffens im November war die generelle Anerkennung der Bedeutung ethnologischer Fachperspektiven für das Humboldt Forum durch die Gründungsintendanz und die Verabredung zu einem regelmäßigen Dialog mit dem Fachverband hinsichtlich möglicher Kooperationen. Dies mag zunächst einmal nicht sehr viel sein – bedenkt man, dass eine solche Zusammenarbeit aufgrund der Nähe von Disziplin und Sammlungen eigentlich eine Selbstverständlichkeit darstellen sollte. Gleichzeitig ist jedoch bemerkenswert, dass sich hier nach mehreren Jahren Stillstand in der Kommunikation zwischen dem Fach an den Universitäten und dem Humboldt Forum – wodurch dieser auch immer begründet war – nun ein neues Fenster für den Dialog geöffnet hat, welches genutzt werden sollte, wenn unser Fach nicht auf der Position des kritischen Außenseiters beharren möchte. Auch für eine solche Positionierung hätte es wohl einen Grund – sofern die Disziplin sich vorrangig auf ihre angebliche „Entmachtung durch das Humboldt Forum und [die] Missachtung ihres Erfahrungsschatzes“ beziehen möchte, wie Claus Deimel es auf diesem Blog zuspitzte.

Trotz einer sicher berechtigten Skepsis gegenüber dem Projekt des Humboldt Forums an sich meine ich jedoch, dass wir uns dem neu aufgestoßenen Gelegenheitsfenster nicht verschließen sollten, den Umgang dieses Ortes mit Ausstellungen und Objekten aus den vielfältigen Perspektiven unserer Disziplin – auf den allerletzten Metern – mitzugestalten. Ob wir dies als EthnologInnen oder Sozial- und KulturanthropologInnen tun, scheint mir dabei von minderer Relevanz zu sein: Schließlich sind Studierende, DozentInnen und ForscherInnen unter beiden Bezeichnungen seit Jahren im Fach tätig – ohne dass es hier zu signifikanten Divergenzen gekommen wäre, die über die inhärente (und notwendige) Diversität innerhalb einer akademischen Disziplin hinausweisen würden. Umzusetzen jedoch sind solche Kooperationen, für die der Fachverband alleine den Rahmen schaffen kann, primär von den FachvertreterInnen an den Universitäten und in den Museen sowie in Zusammenarbeit mit anderen disziplinären und kulturpolitischen Akteuren.[4]

Ob dabei die „bitter nötige“ Debatte über die koloniale Vergangenheit, die Katharina Schramm zuletzt in Bezug auf die ethnologischen Museen postulierte, in der Ethnologie selbst mit all ihren Konsequenzen geführt wurde, wie Karl-Heinz Kohl meint, ist sicher zu diskutieren. Mit Gewissheit hat das Fach aber in den letzten Jahren und Jahrzehnten Impulse formuliert, die für die Befassung des Humboldt Forums mit den ethnologischem Sammlungen als auch mit Themen wie Religion, Migration und „Kultur“ in der heutigen Welt zentral sind. Hierzu gehört nicht allein die ethnologische Provenienzforschung, die innerhalb des Fachs sowohl die Geschichte des Erwerbs bzw. Sammelns von Objekten als auch ihre aktuelle Bedeutung für die Gesellschaften, aus denen diese stammen, umfasst. Auch geht es um Bedingungen kollaborativen Arbeitens in postkolonialen Zusammenhängen und die Reflexion über Wissensproduktion bzw. Sprachpolitik in einer Gegenwart mit komplexen Potenzialen für soziale und kulturelle Verwerfungen. Schließlich sind hier die vielfältigen Impulse zu nennen, die die Disziplin mit Blick auf Ontologie, Materialität und material culture, Erinnerungspolitiken und kulturelles Erbe, aber auch Affektivität und Emotion in der Konstitution heutiger Gesellschaften formuliert hat. Alle diese Debatten strahlen heute weit in andere disziplinäre Zusammenhänge hinein und stellen die Grundlage dar, auf der die Ethnologie bzw. Sozial- und Kulturanthropologie einen zentralen Platz im Humboldt Forum – ebenso wie dem geplanten Forschungscampus in Berlin-Dahlem – einfordern kann und soll.

…Aber „brauchen“ Ethnologie bzw. Sozial- und Kulturanthropologie überhaupt das Humboldt Forum?

Wenn nun das Humboldt Forum die Perspektiven unseres Fachs benötigt, um zu einem konzeptuell adäquaten Umgang mit seinen Objekten und Sammlungen zu gelangen – heißt dies gleichermaßen, dass die Ethnologie bzw. Sozial- und Kulturanthropologie das Humboldt Forum benötigt?

Ich meine ja. Das Humboldt Forum kann die Inhalte unserer Disziplin nicht nur für eine breite Öffentlichkeit sichtbar machen, sondern zugleich wichtige Impulse für das Fach an den Universitäten selbst setzen, wo dieses – und nicht nur in Berlin – historisch viel enger mit den ethnologischen Museen verknüpft war als dies heute der Fall ist.[5] Dass die Disziplin dabei nicht auf die Rolle des kurzfristigen Ideengebers zur Realisierung eines Kulturprojekts, welches aktuell unter starkem Beschuss steht, reduziert werden darf, versteht sich meines Erachtens von selbst. Das aktuelle Gesprächsfenster mit dem Humboldt Forum sollte vielmehr dafür genutzt werden, auf eine Setzung kritischer Impulse in der kontinuierlichen Begleitung und Mitgestaltung dieser Institution hinzuwirken, die eine der bedeutendsten ethnologischen Sammlungen im Herzen von Berlin beherbergen wird.

Die aktuellen Fachdebatten zeigen dabei – weit über unsere Disziplin hinaus –, dass ein reines Anknüpfen an die Traditionen der Völkerkunde mit ihren Ansätzen des Humanismus und Universalismus – Ansätze also, die die Entstehung des Fachs jenseits völkischer oder kolonialer Ideologien prägten – heute nicht mehr möglich ist. In einer postkolonialen und dezentrierten Welt kann das Humboldt Forum nur dann funktionieren, wenn es sich auf die vielschichtigen Reflexionen über die Brüche und Gelegenheiten einlässt, die die Begegnungen zwischen Gesellschaften, Kulturen, Objekten und akademischer Disziplin historisch ebenso wie gegenwärtig kennzeichnen. Wie Bénédicte Savoy zuletzt gezeigt hat, umschließen diese Begegnungen aktuell insbesondere auch die vielschichtige Debatte über Restitution, welche die Positionierung des französischen Präsidenten Macron in Bezug auf „Kulturobjekte aus Afrika“ unter Politik, Intellektuellen und AktivistInnen neu entfacht hat – und die insbesondere den engen Dialog mit afrikanischen WissenschaftlerInnen, communities und PolitikerInnen beinhalten muss. Innerhalb unseres Fachs steht für diesen kritischen „Polylog auf Augenhöhe“ im deutschsprachigen Raum allein die Ethnologie bzw. Sozial- und Kulturanthropologie – nicht aber die Völkerkunde.

Sollten wir vor diesem Hintergrund also das Rad der Namensumbenennung unseres Fachverbands zurückdrehen, wie Karl-Heinz Kohl am Ende seiner Polemik fragt? Ich meine nein: Die „perfekte“ Bezeichnung für unseren Fachverband wird es nicht geben – auch dies machten die Diskussionen deutlich, die auf die Umbenennung in Berlin hinführten. Zudem haben wir nicht zuletzt aus der Writing Culture-Debatte gelernt, dass unsere Disziplin von der gründlichen Introspektion zwar profitiert – doch nicht, wenn wir uns zu sehr mit uns selbst beschäftigen. Intervenieren wir also vielmehr an denjenigen Stellen, wo die Ethnologie bzw. Sozial- und Kulturanthropologie heute so dringend benötigt wird, um Begegnungen, Repräsentation und Handeln in einer globalisierten Welt mitzugestalten!

Hansjörg Dilger studierte und promovierte im Fach Ethnologie und ist heute Professor für Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin. Seit 2015 ist er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde e.V., die sich 2017 in Deutsche Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie e.V. umbenannt hat. Bei Twitter: @h_dilger

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[1] Der Schritt der Umbenennung war über einen Zeitraum von zwei Jahren intensiv vorbereitet worden. Bei der Mitgliederversammlung selbst listete ein Handout die pro- und contra-Argumente für die drei Namensoptionen für den Fachverband umfassend auf. Dieses Handout wird zusammen mit dem Protokoll der Mitgliederversammlung in den nächsten Mitteilungen auf der Fachverbands-Homepage veröffentlicht.

[2] Oder auch in der Reihenfolge „Kultur- und Sozialanthropologie“ wie am entsprechenden Institut in Wien und beim Fachgebiet in Marburg.

[3] Nur eine einzige Ethnologin ist Teil des Internationalen ExpertInnenteams des Humboldt Forums, das ansonsten vorwiegend mit (Kunst-)HistorikerInnen besetzt ist.

[4] Innerhalb des Fachverbands erfolgen Auseinandersetzungen mit ethnologischen Museen und Sammlungen in erster Linie über die Arbeitsgruppe Museum – wobei die Bedeutung dieser Arbeitsgruppe und deren Relevanz für das Humboldt Forum bei der DGV/DGSKA-Konferenz 2017 durch zwei weitere Plenarveranstaltungen unterstrichen wurde. Siehe dazu die Berichte von Jonas Bens und Duane Jethro. In der Schwesterdisziplin des Fachs, der Europäischen Ethnologie, ist das Centre for Anthropological Research on Museums and Cultural Heritage an der Humboldt-Universität zu Berlin als zentraler Akteur in diesen Debatten zu nennen.

[5] Eine Ausnahme ist z.B. die Georg-August-Universität Göttingen, wo die Ethnologische Sammlung Teil des Instituts für Ethnologie ist. Gleichzeitig gibt es an einzelnen ethnologischen Instituten Initiativen in Forschung und Lehre, an die die übergreifenden Fachdiskussionen zum Humboldt Forum und zu ethnologischen Sammlungen anknüpfen sollten.