Zum Abschluss
Wir wollten wissen, wieso Studierende sich für das Ethnologiestudium entschieden haben und welchen Einfluss dieses auf ihre persönliche Entwicklung hatte? Welches gesellschaftliche Potenzial sie der Ethnologie als Disziplin zurechnen und wie die ethnographische Perspektive ihren Alltag bereichert?
Uns haben Beiträge aus Berlin, Heidelberg, Leipzig, Halle, Münster, Mainz und sogar aus Bolivien erreicht. Die Beiträge waren mal kurz, mal auf Englisch, mal persönlich, mal etwas länger, mal auf Deutsch, mal theoretisch, mal poetisch, mal provokant, mal politisch, mal ausführlich, mal selbstreflektiert, mal wissenschaftlich, mal erfahrungsbezogen, mal bildlich, mal kritisch, mal begeistert und manchmal auch revolutionär.
Ethnologie erscheint als Beitrag zu Perspektivenvielfalt, als kritische Insel, im Karton, als Ethnologon, als anarchistisches Handwerkszeug, als lebensverändernde Erfahrung, als weltveränderndes Potential, als Gedicht, als Plädoyer für mehr Fremdheit und als Liebeserklärung.
Wir haben gelernt, dass Ethnologie aus studentischer Sicht, einen Selbst, die eigene Sichtweise und den Alltag verändert, dass Ethnologie zum Staunen, Hinterfragen und Kritisieren anregt, aber vor allem haben wir erkannt, dass Ethnologie aus studentischer Sicht so vielfältig wie die Welt selbst sein kann.
Wir haben uns sehr gefreut, dass der Blog rege kommentiert und diskutiert wurde und möchten auch zukünftige Leser*innen zur Nutzung der Kommentarfunktion einladen.Wir hoffen, dass der Blog zu einem weiteren Austausch von Studierenden beitragen kann und potentiell zukünftige Studierende neugierig gemacht hat.
Wir danken allen beitragenden Autor*innen für die gute Zusammenarbeit, für den Mut und die Ehrlichkeit die eigenen Gedanken und die teils sehr persönliche Sicht auf das eigene Tun offen zu legen und in Worte zu fassen. Abschließend gilt unser besonderer Dank Herrn Ehler Voss für die motivierte Anleitung im Seminar, die fortwährende Unterstützung während der Umsetzung und der gesamten Debating Anthropology Reihe für die Bereitstellung der Plattform.
Clarissa Bach studierte „Kultur und Gesellschaft Afrikas“ (eine Kombination aus Ethnologie und Soziologie) im Bachelor in Bayreuth. In ihrer Bachelorarbeit setzte sie sich mit Tim Ingold, Michael Jackson, David Graeber und deren Verständnis von Ethnologie auseinander. Die „ethnologische Art“ an die Welt heranzutreten, hat sie schon im Bachelorstudium mehr begeistert, als die Soziologie das vermochte. Daher studiert sie nun Ethnologie im Master an der Uni Mainz.
Alexandra Ditscher hat ein Bachelostudium in Ethnologie und Philosophie an der Johannes Gutenberg Universität absolviert. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie über strukturelle Probleme bei der Gesundheitsversorgung von Geflüchteten. Sie studiert gerade weiterhin in Mainz und macht ihren Master in Ethnologie. Ihre Schwerpunktthemen sind dabei Flucht, Humanitarismus, politischer Aktivismus. Zudem hat sie eine große Leidenschaft für feministische und Kritische Theorie, die sie besonders gerne in Lesekreisen auslebt. Neben dem Studium ist sie im Bereich politischer Bildung aktiv.
Christopher Klapperich gelangte über den Umweg der Kulturanthropologie/Volkskunde zur Ethnologie. In seiner Bachelorarbeit untersuchte er die Motive freiwilligen Engagements in integrativen Stadtteilprojekten mit Migrant*innen. Die Komplexität freiwilligen Engagements beschäftigt ihn auch in seinem Masterstudium der Ethnologie in Mainz und zwar besonders im Kontext des Umweltaktivismus. Im Anschluss an den Blog wird er zur Feldforschung nach Palawan, Philippinen aufbrechen.